Dumpster-Dias

Dienstag, 4. August 2009

Der Erntemonat

Okay... lasst mich erstmal durchatmen.

Es ist eine ganz ganz lange Weile her, dass ich was geschrieben habe. Bis gestern Nacht war es ebenso lange her, dass ich containern war.
Und das, obwohl sich weder an meiner ideellen, noch an meiner finanziellen Motivation dafür etwas geändert hätte. Denn obwohl ich jetzt mehr als 48 Stunden die Woche arbeite, verdiene ich kaum etwas.
Der Grund, wieso ich erst jetzt, da sich die Jahreszeit Richtung Herbst bewegt, ans Containern denke, ist die Art der Arbeit, die ich verrichte. Ich muss keine genauen Namen nennen, sondern lasse einfach im Raum stehen, dass ich von meinem Arbeitsplatz genug für mich und für Food not bombs mitnehmen kann. Noch.
Das heisst, dass je näher der Winter kommt, desto mehr hier wieder zu lesen sein wird. Denke ich.

Jedenfalls war es die gleiche Situation wie immer, wenn ich lange nicht mehr unterwegs war. Nervosität vermischt sich mit dem wohligen Gefühl, einer identitätsstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Angst vermischt sich mit der Gewissheit, dass ich noch so viel nach der Arbeit klauen gehen kann (was mich zusätzlich mit Lebensmitteln versorgt hat), ich mich doch anders nicht werde über Wasser halten können. Und die immense Vorfreude überwiegt Müdigkeit nach einem 9,5-Stunden-Tag mit nur wenig mehr als 4 Stunden Schlaf.

Ich habe mir einen Montag ausgesucht, weil ich in Erinnerung hatte, dass Montage die perfekten Containertage seien. Und dann bin ich meine übliche Tour gefahren.


Meine Ausbeute hat meine Erwartungen nicht übertroffen, aber versorgt mich gut genug. Es war für einmal nicht so, dass ich eine grosse Menge zurücklassen musste, die ich schlicht nicht hätte mitnehmen können, sondern, dass ich genau das vorfand, was ich mengenmässig etwa brauche. Brot hätte ich natürlich mehr hamstern können, aber das würde mir den Spass nehmen, wiedermal bei der Bäckerei vorbeizugehen.

Ich hoffe, meine Leser_Innen waren nicht so inaktiv wie ich in den letzten Monaten, denn es gibt offensichtlich immernoch viel zu holen. Dafür, dass wir im Erntemonat sind und noch Ferien sind, waren die Container, die ich gesehen habe, aber viel zu leer.

Bald bin ich zurück mit mehr. Und vergesst Food not bombs nicht, wir machen immernoch Aktionen hie und da und sind momentan auf der Suche nach Kochmöglichkeiten (Campingkocher oder dergleichen) - meldet euch!

www.foodnotbombs.ch.vu

Dienstag, 28. April 2009

Sesam öffne dich

Da es hier so still ist auf dem Blog, gibts wiedermal Foodbilder und ein wenig Blabla. Die "Zugriffs"-Verhältnisse haben sich ein wenig geändert, mein Lieblingsladen hat sich dazu entschieden, die Container doch nicht ganz so offen für alle zu lassen. Hat mich ziemlich wütend gemacht, dieses verdammte Scheisssystem, sogar Abfall müssen sie wegsperren. Aber eben, es ist ja nicht so, dass es bei den anderen Supermärkten nicht schon lange so wäre.
Nur noch die Grüncontainer waren unverschlossen, da ich aber gern bisschen mehr als nur Grünfutter holen wollte, musste eine Lösung gefunden werden, die erstaunlich einfach war. Nun heissts also Sesam-öffne-dich, und ich bin wieder bisschen zufriedener (zumindest was das angeht).

Nun also das Ergebnis, was ein bisschen spärlich ausfällt, da die Containersession wegen unvorhergesehenen Interaktionen vorzeitig abgebrochen werden musste...

Voll die farbenfrohe Mischung, ich finde immer dass das so schön aussieht. Übrigens sind ausschliesslich die Bananen aus dem Grüncontainer, alles andre hatte ne Verpackung drum, und landet deshalb im normalen Container. Brot hatte es wieder massenhaft, wenn ich diese Unmengen an Brot dann so sehe, bestätigt sich mir die Anfangsszene aus dem Film "We feed the world", wo gesagt wird dass man mit dem täglichen Brotabfall aus Wien die zweitgrösste Stadt Graz vesorgen könnte. Empfehlenswerter Film übrigens... Weiter fanden wir noch so sieben Stück Raclettekäse und fünf Packungen Wildlachs, ist nur jeweils eins davon auf dem Foto. Da kann man leckere Gemüse-Lachs Pfannen oder Raclette Auflauf damit fabrizieren.

Übrigens, man mag es vielleicht schon gemerkt haben, halte ich nicht viel von Verzicht oder Boykott. Erstens glaube ich nicht daran dass sich die Welt verändern wird, wenn ich kein Fleisch mehr esse oder kein Coca Cola mehr trinke. Zweitens verstehe ich zwar jeden, der kein Fleisch und Tierisches isst, weil er keine Tiere töten will. Ich persönlich bin aber nicht grundsätzlich gegen das Töten oder Halten von Tieren, wenn diese geschätzt und gewürdigt werden. Die industrielle, kapitalistische Produktion kann und wird das aber niemals in dem Masse erreichen können, wie ich mir das wünsche.
Man könnte jetzt sagen, ja eben, dann solltest du solange noch vegan leben. Ich finde aber, das ist eine moralische Frage, das einzige was es ändert, ist dass man vielleicht ein besseres Gewissen hat. Bewirken würde es nur etwas, wenn eine grosse Menge Leute vegan leben würde. Warum tun sies nicht? Wahrscheinlich weil beim Fast-Food Stand nur Pommes vegan sind, sie nach 8h Arbeit kein Bock mehr haben zuhause zu kochen und weils halt einfach komplizierter ist. Für mich machts einfach keinen Sinn, also werde ich auch in Zukunft nicht verzichten.

Das Zitat aus einem früheren Beitrag vom xshikarix passt mir ganz gut:
Es ist wichtig, dass wir anerkennen, dass individuelle Entscheidungen keine Rolle spielen. Eine radikale und revolutionäre Veränderung der Verhältnisse lässt sich nicht erkaufen, genau so wenig lässt sie sich ‹erboykottieren›.

Dienstag, 24. März 2009

Kühlschrank wieder voll :-)

Wiedermal zum grossen Discounter, weil Kühlschrank leer, die letzten Tage nur noch Nudeln und Toast gegessen. Und dort hatte es vor allem eins: Massenhaft Brot, Brot und nochmal Brot. Toastbrot, Tessinerbrot, Ruchbrot, Weissbrot, Brötchen, "Osterhäsli", Körnerbrot ... Davon brauchen wir nicht massenhaft, daher fanden wir das weniger toll. Also wenn jemand Bedarf nach Brot hat, es hat echt so 2-3 Container voll da. Jo aber nach einigem Graben und Suchen fanden wir auch noch sonst einige coole Sachen.
Als wir ankamen, hat es gewindet wie Sau und angefangen zu pissen, das war irgendwie aber geil, da es den ganzen Abfall eh schon wie wild im Zeug rumgewindet hat und wir nichtmal aufräumen mussten *hehe* Das sah aus, eine Riesensauerei, schon als wir ankamen...


Im Grüncontainer sehr viele Bananan, sehr viele Tomaten, paar Orangen, einige Peperoni, Salat, Broccoli, Aubergine und Trauben.

Sonst zwei Pack Milch, "Bio Nussmix" *lol*, ziemlich viel Aufschnitt und eine Packung Schweinscotelleten für den Hund (das Zeug ist zu alt das wirs noch essen). Die Cervelats sind erst gestern abgelaufen, schade hatte es nicht mehr davon. Einen seltsamen Kräuterkäse fanden wir auch noch, mal schaun ob der lecker ist.



Die Tomaten sind z.T. schon wenig angeschlagen, damit die nicht schimmeln, werden die heut zu ner leckeren Tomatensauce verkocht und dann eingefroren.

Sonntag, 15. März 2009

[Theorie] Eine freegane Kritik am Veganismus

Ein Text von shikari

Freeganismus, das ist grundsätzlich ein Widerstand gegen den Konsumerismus, der bewusste Nicht-Konsum. Es ist die Einsicht, dass wir durch jede Konsumentscheidung das bestehende System und die greifbaren Vertreter kapitalistischer Ideologie – die Unternehmen –, auch wenn wir sie zu boykottieren glauben, unterstützen. Es ist die Einsicht, dass auch biologisch produzierte Lebensmittel das Ergebnis der gezielten und institutionalisierten Domestizierung und Ausbeutung unserer Erde sind; dass auch Schuhe, die nicht in Sweatshops hergestellt wurden, trotzdem auf ihre Weise zur (Lohn-)Versklavung anderer Menschen beitragen; dass auch Öko-Treibstoff vor dem Hintergrund der industriellen Kriegsmaschinerie aus lebenden Wesen extrahiert werden musste; dass auch ethisch und politisch ‹korrekte› Produkte einer Verpackung bedürfen, die, wie alle anderen, dereinst zu Kohlenmonoxid, Schwefeloxid, Stickoxid, Salzsäure, Fluorwasserstoff und schwermetallhaltigen Stäuben verbrannt werden. Es ist – nach Jahren des Versuchs, Unternehmen, die aus menschenrechtlicher, tierrechtlicher oder umweltschützerischer Sicht nicht unterstützenswert sind, zu boykottieren – die Einsicht, dass es diese Kultur an sich ist, die problematisch ist.

Das Wort freegan setzt sich zusammen aus «free» und «vegan». Veganer_Innen sind Menschen, die Produkte tierischer Abstammung oder Produkte, die an Tieren getestet wurden, vermeiden, um die Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere nicht-profitabel zu machen. Freeganer_Innen gehen noch einen Schritt weiter, indem sie anerkennen, dass in einer komplexen, industriellen, massenproduzierenden, gewinnorientierten Marktwirtschaft der Missbrauch von Menschen, nichtmenschlichen Tieren und der Erde in allen Ebenen der Produktion (von der Erlangung der Rohmaterialien, über die Produktion, bis zum Transport) und in jedem Produkt, das wir kaufen, sichtbar wird.

Sweatshops, die Zerstörung der Regenwälder, die Erderwärmung, die Tilgung indigener Gemeinschaften, Luft- und Wasserverschmutzung, die Ausrottung wilder Tiere als «Seuchen», der Tagebau, Ölbohrungen in ökologisch empfindlichen Gebieten, die Marginalisierung und das Zum-Schweigen-Bringen von Gewerkschaften, Kinderarbeit, Bestechungen und geheimdienstliche Unterstützung repressiver Regimes, um Einfluss zu erlangen oder zu verteidigen, sind nur manche der vielen Auswirkung der scheinbar harmlosen Konsumprodukte, die wir jeden Tag konsumieren.

Veganismus erhofft sich vom Boykott tierischer Produkte einerseits deren Abschaffung, weil ihre Produktion nicht mehr rentabel sei. Andererseits wollen Menschen, die vegan leben, auch kein «Blut an ihren Händen» haben – durch das Erhöhen der Nachfrage tierischer Produkte, werde schliesslich mehr produziert. Ein kurzer Ausflug in die Container von Supermärkten bringt allerdings eine ganz andere Geschichte als das Märchen von Angebot und Nachfrage zutage. Die Produktion von tierischen Produkten ist per se rentabel und wird in unvermindertem Masse fortgesetzt – die Beziehung von Produzent_Innen zu Konsument_Innen ist zu entfremdet, als dass diese durch Konsum oder Nichtkonsum einen erheblichen Einfluss nehmen könnten. Schliesslich gibt es noch den Staat, der im Zweifelsfall eingreifen kann und dies auch tut, um Unternehmen oder auch ganze Branchen zu unterstützen.

Der vegane Boykott legt ausserdem einen falschen Schwerpunkt: das, was boykottiert wird, ist schlecht; das, was konsumiert wird, auf der anderen Seite, also gut. Diese Schwarzweissmalerei liefert ein verzerrtes Bild der Realität und lässt Veganer_Innen bequem ausblenden, dass für ihre, vermeintlich gewaltfreien Konsumgüter (oftmals gar mit der Aufschrift ‹cruelty-free›), tagtäglich Gewalt ausgeübt wird; dass ihr Essen am anderen Ende der Welt produziert wurde, nur um dann verarbeitet, weit transportiert und für lange Zeit aufbewahrt zu werden, dies alles natürlich zu Ungunsten der Umwelt.

Auch um sich einen bewussten Konsum leisten zu können, muss mensch arbeiten, wie für jeden Konsum.
Arbeit bedeutet, unsere Freiheit zu opfern um Befehle von anderen zu befolgen, Stress, Langeweile, Monotonie und oftmals auch Risiken unserer physischen und psychischen Gesundheit. Sobald wir realisiert haben, dass es nicht ein paar schlechte Produkte oder ein paar ungeheuerliche Unternehmen sind, die verantwortlich für die sozialen und ökologischen Missbräuche unserer Welt sind, sondern das gesamte System, in dem wir arbeiten, realisieren wir, dass wir als Arbeiter_Innen nur Zahnräder in dieser Todesmaschinerie sind. Es ist die strenge Arbeitsteilung der Zivilisation, die uns von den Konsequenzen unserer Arbeit abschneidet – welche Verantwortung trägt beispielsweise der Fleischhändler für das Töten der Tiere, deren Leichenteile er verkauft? Was ist mit dem Werbedesigner, der die Vermarktung dieses Produkts ermöglicht? Mensch muss keine Aktie eines Unternehmens besitzen oder eine Fabrik oder ein Kraftwerk besitzen, um verantwortlich gemacht zu werden.
Ein freeganer Lebensstil ermöglicht es uns, für die meisten Aspekte unserer Leben aufzukommen, ohne dafür arbeiten zu müssen; wir können selber bestimmen, in welchem Ausmass wir arbeiten möchten.

Es gibt nichts einzuwenden gegen die Bemühung, sich seines Konsums bewusst zu werden. Doch eine Bewegung, die sich davon grundsätzliche Veränderungen an den vorherrschenden Zuständen erhofft, kann keine fruchtbare Bewegung sein. Mit unseren veganen Konsumwünschen haben wir uns verkauft und diejenigen, die von der Zerstörung profitieren, nur noch mehr gemästet. Wir haben uns selbst den Aufschwung genommen, eine soziale Bewegung von Bedeutung zu sein. Wir haben zugelassen, dass wir nicht mehr diejenigen als die Schuldigen erkennen, die durch die Arbeitsteilung und Spezialisierung der Zivilisation ohnehin jeglicher Verantwortung entbunden wurden – wir haben sie unbehelligt weiter Gewinne daraus schlagen lassen, alles Lebendige systematisch auszulöschen. Wir haben nicht das System als Urheberin dieses Leidens ins Auge gefasst, sondern uns selbst angegriffen. Wir haben die Liebe für andere Lebewesen von vorausschauenden Unternehmen in stumpfe Konsumbedürfnisse kanalisieren lassen, statt uns durch die berechtigte Wut über die Bedrohung derer, die wir lieben, beflügeln zu lassen und zur Tat zu schreiten.

Es ist wichtig, dass wir anerkennen, dass individuelle Entscheidungen keine Rolle spielen. Eine radikale und revolutionäre Veränderung der Verhältnisse lässt sich nicht erkaufen, genau so wenig lässt sie sich ‹erboykottieren›.

Es wird niemals der Boykott sein, der uns in ein Leben führt, das es zu leben wert ist. Einzig die effektive Zerstörung dessen, was heute Leben zerstört, wird uns in die Freiheit führen. Einzig das Bewusstsein, dass wir für diejenigen, die wir lieben – Menschen, Nichtmenschen, Bäume, Sträucher, Wiesen, Flüsse, Seen, Berge... – mit allen Mitteln kämpfen müssen, die uns zur Verfügung stehen, wird ihnen noch rechtzeitig zu Hilfe kommen.

Repression

Manchmal vergesse ich, dass es diesen Blog überhaupt noch gibt. Deswegen sind die Updates etwas spärlich, aber ich weiss, dass ich sowieso keine regelmässige Leserschaft habe.
Nichtsdestotrotz gibt es wohl Menschen, die über diesen Blog stolpern. Vielleicht sind das Menschen, die sich zum ersten Mal mit dem Containern auseinandersetzen, vielleicht aber auch solche, die schon wesentlich länger "aktiv" sind, als ich.

Ich finde, beide Gruppen sollten über folgendes unterrichtet werden:

Vier Personen werden des Diebstahls angezeigt, da sie Nachts abgelaufene Lebensmittel aus den Containern von Supermärkten genommen haben.
Zudem wird ihnen unterstellt 2 Kästen Limonade, welche sich im Auto der ,,Containerer,, befanden, aus dem Lager einer der Supermärkte entwendet zu haben. Die abgelaufenen Lebensmittel (Brot, Joghurts, altes Obst) wurden Beschlagnahmt. Die vier Beschuldigten wurden zur Polizei-Dienststelle gebracht, einer von ihnen in Handschellen, vermutlich weil er eine lautere Diskussion mit den Beamten angefangen hatte und diese sich aufgrund Mangels eigener Argumente in ihrer Authorität untergraben fühlten. Es waren 8 Beamte im Einsatz.
Neumarkt i. d. Oberpfalz, nähe Nürnberg. Samstag, 14.03.2009, ca. 01:00 Uhr.
Eine Zivil-Streife stellt an einem Parkplatz vor den Supermärkten ,,Handelshof'' und ,,Netto'' 4 Jugendliche im Alter von 18 bis 21, die dort mit einem Auto parkten. Alle 4 müssen sofort ihre Hände auf das Autodach legen, werden hysterisch von den Beamten angebrüllt.
Ihnen wird vorgeworfen die abgelaufenen Lebensmittel die sie bei sich haben, welche in Kisten teils im Kofferraum, teils vor dem Auto liegen aus den unverschlossenen Mülltonnen der beiden Supermärkte entwendet zu haben. Die Beamten bekamen kurz zuvor eine Mitteilung eines Securitys des Supermarktes ,, Penny'', der das Auto der 4 Personenen auf dem Parkplatzes des ,,Nettos'' gesichtet hatte und sich dessen Nummernschild notierte.
Die Zivis behaupten außerdem, sie hätten gesehen wie 2 Kästen Limonade aus der Richtung des umzäunten Lagers ans Auto getragen wurden, wobei sich ein Kasten beim Antreffen der Zivis schon in dem Wagen befand.
Die Beschuldigten verweigerten jegliche Aussage vor Ort.
Nach 5 Minuten traf ein Streifenwagen der Polizei ein, mit 2 Beamten.
Sie untersuchten 20 Minuten den Platz, die Kästen, die Kisten mit Lebensmitteln.
Kamen zu dem Beschluss, die Kästen müssen geklaut sein, da es den Getränken gleicht, die hinter dem mit Stacheldraht geschütztem Lagerbereich stehen. Zu den abgelaufenen Lebensmittel seien das baldige oder schon erreichte Verfallsdatum ein Beweis in den Augen der Beamten und ein einzelner Plastik-Handschuh.
Die Beschuldigten wurden aufgefordert den Kassenbon für die Ware zu zeigen, um ,, ihre Unschuld zu beweisen,,.
Es wurden den 4 Personenen gegenüber Witze und höhnische Bemerkungen gemacht.
Das Auto wurde durchsucht, sowie die Beschuldigten.
Es handelte sich bei der Ware um altes Brot, Joghurts, weiches Gemüse und Obst.
Alles wurde beschlagnahmt.
Nachdem sich einer der Zivilpolizisten anscheinend in seiner Position als Beamter und sich in seiner Authorität untergraben sah als einer der Beschuldigten laut mit ihm Diskutierte, packte er ihn grob und lag ihm Handschellen an.

Zwischenzeitlich kam auch noch eine Polizei-Wanne mit 4 weiteren Beamten hinzu und stand minutenlang schweigend vor den Lebensmitteln, als die Zivis die Gegend ableuchtenden.
Es wurden alle 4 in die Wägen gepfercht und für eine Vernehmung in die Wache gefahren.
Sie beleidigten und verspotteten sie ununterbrochen.
Das ganze zog sich noch eine gute Stunde, es wurden Alkoholtests und Fotos zu den Personen gemacht, die Beteiligten verweigerten alle die Aussage.
Ihnen wurde offenbart das sie nun eine Anzeige wegen Diebstahl erwartet.
Am ende durften die 4 Personen einen Fussmarsch zu ihrem Auto antreten.


Die Polizei bestiehlt Alternative um ihre Nahrung.
Sie verurteilen das entwenden von alten Lebensmitteln in Mülltonnen!
Dieser Fall muss öffentlich gemacht werden und benötigt dringende Unterstützung!!
Den Angeklagten könnten wegen dieser lächerlichen, willkürlichen Sache ernste Strafen wegen anderen früheren ,,Delikten,, drohen!!
Antikapitalistische Lebensweisen werden kriminalisiert und verfolgt, bitte helft den Beteiligten, durch Rat und Tat, vorgehensweisen, Vorschlägen, Verbreitungen und Aktionen!! Dieser Fall darf nicht schweigend hingenommen werden, damit würde nur diese kranke Wegwerfgesellschaft bestätigt werden und ist ,,Containerern,, die zukünftig in die selbe Situation kommen nicht geholfen.

Danke!!
Feedbacks, Hilfe, Tips, Unterstützungen bitte dringend an rezisti-nm@Web.de

Quelle: de.indymedia.org

Es ist nicht das erste Mal, das wir von Repression gegen Dumpsterdiver_innen hören, aber dieser Fall ist meiner Meinung nach etwas heftiger, als die, von denen wir zuvor gehört haben.
Deswegen beteiligt euch daran, diesen Fall an die Öffentlichkeit zu bringen und sicher, wenn es nötig sein wird, antirep-Arbeit zu machen.

Auch möchte ich beide Gruppen auf folgendes aufmerksam machen:

Kommt doch vorbei! Wie ihr unter www.foodnotbombs.ch.vu nachlesen könnt, wird das nicht die einzige fnb-Vokü an der frischen Luft sein. Ob es jeden Freitag, jeden zweiten Freitag, jeden zweiten Samstag, immer am gleichen Ort, immer an anderen Orten, an sich abwechselnden Orten etc. sein wird, kann ich noch nicht voraussagen. Aber die Idee ist, möglichst phänomenal in die Saison zu starten.

Und für diejenigen, die nach Strassbourg gehen: kämpft für mich mit, ich halte Stellung!

Dienstag, 24. Februar 2009

Der Taumonat

Ich habe mit Updates in letzter Zeit etwas gegeizt, aber das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht mehr so viel containern war - im Gegenteil, ich war sehr aktiv.
Nicht immer hat dabei was rausgeschaut für mich, aber die Fastnacht produziert viel Müll.
Ich habe intensiv am Food not bombs-Blog gearbeitet, also schaut ihn euch sicher mal an unter www.foodnotbombs.ch.vu - der andere auf Blogspot ist faktisch tot. Dort könnt ihr auch Fotos von unseren Aktionen anschauen.
Ich halte euch auch auf dem Laufenden, wann und wo wir nach draussen gehen werden.

Aber kommen wir zu den Fotos:



Rucksack mit Close-up des Inhalts

Alles Kartoffeln von einer Containertour! o.o












Ich hatte eigentlich schon lange vor, mich wieder für eine Zeit vegan zu ernähren (also nicht freegan), weil gesund ist das Zeug ja doch nicht. Aber uns ist dann aufgefallen, dass wir kaum mehr vegane Sachen gecontainert haben.
Natürlich gehe ich allerdings davon aus, dass ich im Sommer wieder massenhaft Früchte containern kann, von denen ich dann leben kann!

Samstag, 10. Januar 2009

City Wok, take a-order pree?

Das muss mir jetzt jemensch erklären: warum wird das ganze asiatische Sortiment vom Solo-Markt auf ein Mal weggeworfen?


Inspiration und Rohstoffe genug für die nächste Vokü. Das Gemüse wird von der Titelverteidigerin für outstanding achievements in the field of Früchte & Gemüse spendiert, dieses Mal ohne nervigen Securitas, dafür mit johlenden Partypeoples. Aber für die war ich auch uninteressant, als ich den gesamten Inhalt meines Gepäckträgers (also das ganze Migros-Gemüse) auf dem Boden verteilt habe. Die Zucchetti haben das wie immer nicht heil überstanden.

Freitag, 9. Januar 2009

In the pick-up

Autofahren. Ich kann es nicht und ich will es nicht. Auf Containertouren bin ich bisher erst ein Mal mit einem VW-Bus mitgegangen. Ansonsten hatte ich eh keine andere Wahl, als mich aufs Fahrrad zu setzen und den Weg so zurückzulegen.
Der Aldi stellte aber - wie ich schon geschrieben habe - jeweils ein Problem dar, weil wir viel zu viel mitgenommen haben und das Zoix unterwegs von unseren Fahrrädern fiel und so weiter.
Jetzt haben wir das Angebot bekommen, mit einem Pick-up zu fahren. Letzte Woche war ich persönlich nicht dabei, aber die Ausbeute soll um einiges grösser als normalerweise gewesen sein. Jetzt konnte ich mich selber davon überzeugen. Euch kann ich davon leider nur so viel zeigen, wie ich nach Hause nehmen und auf einem Tisch arrangieren konnte. Nach den Fotos habe ich noch mehr gefunden und die paar Kilo Spinat, die wir (wiedermal) gecontainert haben, haben wir gleich nachher blanchiert und eingefroren.
Es fehlt also das, drei TK-Pizzas, kiloweise Fleisch (Cervelats, Bratwürste, Trutenschnitzel, Hackfleisch...), Früchte für Fruchtsalat... es fehlt jedenfalls eine ganze Menge.
Dieses Mal wurde der Aldi übrigens nicht seinem Award gerecht und überraschte mit einer ganzen Palette voller einwandfreier Joghurts und wirklich vielen Joghurtdrinks.

Ich denke, es ist unschwer zu erkennen, dass die Gemüse in teilweise sehr schlechter Verfassung sind. Dafür möchte ich mich rechtfertigen, und zwar damit, dass ich am nächsten Tag der Lohnarbeit fröhnen durfte, weswegen mein Wägelchen mit dem ganzen Gemüse rund vier Stunden draussen in der Kälte stehen musste - nachdem es über Nacht endlich mal aufgetaut war. Zu Hause dann wieder aufgetaut hat es sich nicht so wohl gefühlt.

Am schlimmsten sahen meiner Meinung nach die Fenchel aus, aber wie letzte Woche die Äpfel, habe ich diese Woche die Fenchel einfach eingemacht - Fenchel à la grecque!

Schmeckt ganz okay. Wird in irgendeiner Form am Montag auftauchen.

Samstag, 3. Januar 2009

No risk, no food

Neulich in unserer Stadt: wir haben uns zum Containern aufgemacht. Am Neujahrstag, also in der Nacht von dem Tag. Wie zu erwarten waren die angenehmsten Container (Migros, Spar, Denner) leer und wir mussten von Agglomeration zu Downtown pilgern.
Auf dem Rückweg fuhren wir wieder an dem Denner vorbei, wo wir zuvor gewesen waren. Das heisst, wir wären daran vorbei, wenn wir nicht früh genug bemerkt hätten, dass zwei Cops mit Hunden dabei waren, das Gelände abzusuchen. Eine vermeintliche Zivilistin war mit ihnen unterwegs, wahrscheinlich hatte sie uns bemerkt.
Auf dem weiteren Weg begegneten wir einer Polizeistreife - nichts Neues.
Dann aber etwas ganz Neues: ein Securitas, der die direkte Umgebung meiner Lieblings-Migros absicherte. Sehr unangenehm, aber zu holen gab es nichts.
Beim Brot Abstauben dann wieder eine unangenehme Überraschung in Form eines Mitarbeiters, der uns aber völlig ignorierte - gut, dass wir die Brottüten etwas abseits vom Hintereingang zu untersuchen pflegen.
Weiter gings an diesem Abend der übertriebenen Polizei- und Securitypräsenz mit mindestens einem Securitaswagen, der direkt dahin fuhr, wo wir hin wollten. Angesichts dessen, dass wir bis dahin etwa eine Stunde in der Kälte unterwegs gewesen waren und nur Käsesandwiches, Brot und Salat gefunden hatten, wurde der Trotz gegen diese vermeintliche Pechsträhne immer grösser.
Ich habe mich im Solomarkt dennoch aussergewöhnlich beeilt. Die Container mit dem Fertigzoix waren völlig verstellt, wie auch der Durchgang hinter dem Gitter zum Containerraum zugemüllt war. Die Grüntonnen waren aber voll genug und als ich zufrieden zu meinem Fahrrad lief, dachte ich mir, was für ein toller Slogan doch "No risk, no food" für unsergleichen wäre.

Wenn jemensch weiss, was die Wurzelteils da sind - comment plz!

Durch diesen Containergang hat sich dann letztlich noch deutlicher abgezeichnet, was wir am Montag an der Food not bombs-Vokü essen werden: Zucchetti und Auberginen!

Und was auch immer wir daraus machen werden, bei so vielen Äpfeln habe ich mich noch gestern Nacht dazu entschlossen, Apfelchutney zu kochen. Montag vorbeikommen, es schmeckt nicht schlecht.

Na dann, bis Montag!


Eure

Food not bombs-Crew