Dumpster-Dias

Dienstag, 24. März 2009

Kühlschrank wieder voll :-)

Wiedermal zum grossen Discounter, weil Kühlschrank leer, die letzten Tage nur noch Nudeln und Toast gegessen. Und dort hatte es vor allem eins: Massenhaft Brot, Brot und nochmal Brot. Toastbrot, Tessinerbrot, Ruchbrot, Weissbrot, Brötchen, "Osterhäsli", Körnerbrot ... Davon brauchen wir nicht massenhaft, daher fanden wir das weniger toll. Also wenn jemand Bedarf nach Brot hat, es hat echt so 2-3 Container voll da. Jo aber nach einigem Graben und Suchen fanden wir auch noch sonst einige coole Sachen.
Als wir ankamen, hat es gewindet wie Sau und angefangen zu pissen, das war irgendwie aber geil, da es den ganzen Abfall eh schon wie wild im Zeug rumgewindet hat und wir nichtmal aufräumen mussten *hehe* Das sah aus, eine Riesensauerei, schon als wir ankamen...


Im Grüncontainer sehr viele Bananan, sehr viele Tomaten, paar Orangen, einige Peperoni, Salat, Broccoli, Aubergine und Trauben.

Sonst zwei Pack Milch, "Bio Nussmix" *lol*, ziemlich viel Aufschnitt und eine Packung Schweinscotelleten für den Hund (das Zeug ist zu alt das wirs noch essen). Die Cervelats sind erst gestern abgelaufen, schade hatte es nicht mehr davon. Einen seltsamen Kräuterkäse fanden wir auch noch, mal schaun ob der lecker ist.



Die Tomaten sind z.T. schon wenig angeschlagen, damit die nicht schimmeln, werden die heut zu ner leckeren Tomatensauce verkocht und dann eingefroren.

Sonntag, 15. März 2009

[Theorie] Eine freegane Kritik am Veganismus

Ein Text von shikari

Freeganismus, das ist grundsätzlich ein Widerstand gegen den Konsumerismus, der bewusste Nicht-Konsum. Es ist die Einsicht, dass wir durch jede Konsumentscheidung das bestehende System und die greifbaren Vertreter kapitalistischer Ideologie – die Unternehmen –, auch wenn wir sie zu boykottieren glauben, unterstützen. Es ist die Einsicht, dass auch biologisch produzierte Lebensmittel das Ergebnis der gezielten und institutionalisierten Domestizierung und Ausbeutung unserer Erde sind; dass auch Schuhe, die nicht in Sweatshops hergestellt wurden, trotzdem auf ihre Weise zur (Lohn-)Versklavung anderer Menschen beitragen; dass auch Öko-Treibstoff vor dem Hintergrund der industriellen Kriegsmaschinerie aus lebenden Wesen extrahiert werden musste; dass auch ethisch und politisch ‹korrekte› Produkte einer Verpackung bedürfen, die, wie alle anderen, dereinst zu Kohlenmonoxid, Schwefeloxid, Stickoxid, Salzsäure, Fluorwasserstoff und schwermetallhaltigen Stäuben verbrannt werden. Es ist – nach Jahren des Versuchs, Unternehmen, die aus menschenrechtlicher, tierrechtlicher oder umweltschützerischer Sicht nicht unterstützenswert sind, zu boykottieren – die Einsicht, dass es diese Kultur an sich ist, die problematisch ist.

Das Wort freegan setzt sich zusammen aus «free» und «vegan». Veganer_Innen sind Menschen, die Produkte tierischer Abstammung oder Produkte, die an Tieren getestet wurden, vermeiden, um die Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere nicht-profitabel zu machen. Freeganer_Innen gehen noch einen Schritt weiter, indem sie anerkennen, dass in einer komplexen, industriellen, massenproduzierenden, gewinnorientierten Marktwirtschaft der Missbrauch von Menschen, nichtmenschlichen Tieren und der Erde in allen Ebenen der Produktion (von der Erlangung der Rohmaterialien, über die Produktion, bis zum Transport) und in jedem Produkt, das wir kaufen, sichtbar wird.

Sweatshops, die Zerstörung der Regenwälder, die Erderwärmung, die Tilgung indigener Gemeinschaften, Luft- und Wasserverschmutzung, die Ausrottung wilder Tiere als «Seuchen», der Tagebau, Ölbohrungen in ökologisch empfindlichen Gebieten, die Marginalisierung und das Zum-Schweigen-Bringen von Gewerkschaften, Kinderarbeit, Bestechungen und geheimdienstliche Unterstützung repressiver Regimes, um Einfluss zu erlangen oder zu verteidigen, sind nur manche der vielen Auswirkung der scheinbar harmlosen Konsumprodukte, die wir jeden Tag konsumieren.

Veganismus erhofft sich vom Boykott tierischer Produkte einerseits deren Abschaffung, weil ihre Produktion nicht mehr rentabel sei. Andererseits wollen Menschen, die vegan leben, auch kein «Blut an ihren Händen» haben – durch das Erhöhen der Nachfrage tierischer Produkte, werde schliesslich mehr produziert. Ein kurzer Ausflug in die Container von Supermärkten bringt allerdings eine ganz andere Geschichte als das Märchen von Angebot und Nachfrage zutage. Die Produktion von tierischen Produkten ist per se rentabel und wird in unvermindertem Masse fortgesetzt – die Beziehung von Produzent_Innen zu Konsument_Innen ist zu entfremdet, als dass diese durch Konsum oder Nichtkonsum einen erheblichen Einfluss nehmen könnten. Schliesslich gibt es noch den Staat, der im Zweifelsfall eingreifen kann und dies auch tut, um Unternehmen oder auch ganze Branchen zu unterstützen.

Der vegane Boykott legt ausserdem einen falschen Schwerpunkt: das, was boykottiert wird, ist schlecht; das, was konsumiert wird, auf der anderen Seite, also gut. Diese Schwarzweissmalerei liefert ein verzerrtes Bild der Realität und lässt Veganer_Innen bequem ausblenden, dass für ihre, vermeintlich gewaltfreien Konsumgüter (oftmals gar mit der Aufschrift ‹cruelty-free›), tagtäglich Gewalt ausgeübt wird; dass ihr Essen am anderen Ende der Welt produziert wurde, nur um dann verarbeitet, weit transportiert und für lange Zeit aufbewahrt zu werden, dies alles natürlich zu Ungunsten der Umwelt.

Auch um sich einen bewussten Konsum leisten zu können, muss mensch arbeiten, wie für jeden Konsum.
Arbeit bedeutet, unsere Freiheit zu opfern um Befehle von anderen zu befolgen, Stress, Langeweile, Monotonie und oftmals auch Risiken unserer physischen und psychischen Gesundheit. Sobald wir realisiert haben, dass es nicht ein paar schlechte Produkte oder ein paar ungeheuerliche Unternehmen sind, die verantwortlich für die sozialen und ökologischen Missbräuche unserer Welt sind, sondern das gesamte System, in dem wir arbeiten, realisieren wir, dass wir als Arbeiter_Innen nur Zahnräder in dieser Todesmaschinerie sind. Es ist die strenge Arbeitsteilung der Zivilisation, die uns von den Konsequenzen unserer Arbeit abschneidet – welche Verantwortung trägt beispielsweise der Fleischhändler für das Töten der Tiere, deren Leichenteile er verkauft? Was ist mit dem Werbedesigner, der die Vermarktung dieses Produkts ermöglicht? Mensch muss keine Aktie eines Unternehmens besitzen oder eine Fabrik oder ein Kraftwerk besitzen, um verantwortlich gemacht zu werden.
Ein freeganer Lebensstil ermöglicht es uns, für die meisten Aspekte unserer Leben aufzukommen, ohne dafür arbeiten zu müssen; wir können selber bestimmen, in welchem Ausmass wir arbeiten möchten.

Es gibt nichts einzuwenden gegen die Bemühung, sich seines Konsums bewusst zu werden. Doch eine Bewegung, die sich davon grundsätzliche Veränderungen an den vorherrschenden Zuständen erhofft, kann keine fruchtbare Bewegung sein. Mit unseren veganen Konsumwünschen haben wir uns verkauft und diejenigen, die von der Zerstörung profitieren, nur noch mehr gemästet. Wir haben uns selbst den Aufschwung genommen, eine soziale Bewegung von Bedeutung zu sein. Wir haben zugelassen, dass wir nicht mehr diejenigen als die Schuldigen erkennen, die durch die Arbeitsteilung und Spezialisierung der Zivilisation ohnehin jeglicher Verantwortung entbunden wurden – wir haben sie unbehelligt weiter Gewinne daraus schlagen lassen, alles Lebendige systematisch auszulöschen. Wir haben nicht das System als Urheberin dieses Leidens ins Auge gefasst, sondern uns selbst angegriffen. Wir haben die Liebe für andere Lebewesen von vorausschauenden Unternehmen in stumpfe Konsumbedürfnisse kanalisieren lassen, statt uns durch die berechtigte Wut über die Bedrohung derer, die wir lieben, beflügeln zu lassen und zur Tat zu schreiten.

Es ist wichtig, dass wir anerkennen, dass individuelle Entscheidungen keine Rolle spielen. Eine radikale und revolutionäre Veränderung der Verhältnisse lässt sich nicht erkaufen, genau so wenig lässt sie sich ‹erboykottieren›.

Es wird niemals der Boykott sein, der uns in ein Leben führt, das es zu leben wert ist. Einzig die effektive Zerstörung dessen, was heute Leben zerstört, wird uns in die Freiheit führen. Einzig das Bewusstsein, dass wir für diejenigen, die wir lieben – Menschen, Nichtmenschen, Bäume, Sträucher, Wiesen, Flüsse, Seen, Berge... – mit allen Mitteln kämpfen müssen, die uns zur Verfügung stehen, wird ihnen noch rechtzeitig zu Hilfe kommen.

Repression

Manchmal vergesse ich, dass es diesen Blog überhaupt noch gibt. Deswegen sind die Updates etwas spärlich, aber ich weiss, dass ich sowieso keine regelmässige Leserschaft habe.
Nichtsdestotrotz gibt es wohl Menschen, die über diesen Blog stolpern. Vielleicht sind das Menschen, die sich zum ersten Mal mit dem Containern auseinandersetzen, vielleicht aber auch solche, die schon wesentlich länger "aktiv" sind, als ich.

Ich finde, beide Gruppen sollten über folgendes unterrichtet werden:

Vier Personen werden des Diebstahls angezeigt, da sie Nachts abgelaufene Lebensmittel aus den Containern von Supermärkten genommen haben.
Zudem wird ihnen unterstellt 2 Kästen Limonade, welche sich im Auto der ,,Containerer,, befanden, aus dem Lager einer der Supermärkte entwendet zu haben. Die abgelaufenen Lebensmittel (Brot, Joghurts, altes Obst) wurden Beschlagnahmt. Die vier Beschuldigten wurden zur Polizei-Dienststelle gebracht, einer von ihnen in Handschellen, vermutlich weil er eine lautere Diskussion mit den Beamten angefangen hatte und diese sich aufgrund Mangels eigener Argumente in ihrer Authorität untergraben fühlten. Es waren 8 Beamte im Einsatz.
Neumarkt i. d. Oberpfalz, nähe Nürnberg. Samstag, 14.03.2009, ca. 01:00 Uhr.
Eine Zivil-Streife stellt an einem Parkplatz vor den Supermärkten ,,Handelshof'' und ,,Netto'' 4 Jugendliche im Alter von 18 bis 21, die dort mit einem Auto parkten. Alle 4 müssen sofort ihre Hände auf das Autodach legen, werden hysterisch von den Beamten angebrüllt.
Ihnen wird vorgeworfen die abgelaufenen Lebensmittel die sie bei sich haben, welche in Kisten teils im Kofferraum, teils vor dem Auto liegen aus den unverschlossenen Mülltonnen der beiden Supermärkte entwendet zu haben. Die Beamten bekamen kurz zuvor eine Mitteilung eines Securitys des Supermarktes ,, Penny'', der das Auto der 4 Personenen auf dem Parkplatzes des ,,Nettos'' gesichtet hatte und sich dessen Nummernschild notierte.
Die Zivis behaupten außerdem, sie hätten gesehen wie 2 Kästen Limonade aus der Richtung des umzäunten Lagers ans Auto getragen wurden, wobei sich ein Kasten beim Antreffen der Zivis schon in dem Wagen befand.
Die Beschuldigten verweigerten jegliche Aussage vor Ort.
Nach 5 Minuten traf ein Streifenwagen der Polizei ein, mit 2 Beamten.
Sie untersuchten 20 Minuten den Platz, die Kästen, die Kisten mit Lebensmitteln.
Kamen zu dem Beschluss, die Kästen müssen geklaut sein, da es den Getränken gleicht, die hinter dem mit Stacheldraht geschütztem Lagerbereich stehen. Zu den abgelaufenen Lebensmittel seien das baldige oder schon erreichte Verfallsdatum ein Beweis in den Augen der Beamten und ein einzelner Plastik-Handschuh.
Die Beschuldigten wurden aufgefordert den Kassenbon für die Ware zu zeigen, um ,, ihre Unschuld zu beweisen,,.
Es wurden den 4 Personenen gegenüber Witze und höhnische Bemerkungen gemacht.
Das Auto wurde durchsucht, sowie die Beschuldigten.
Es handelte sich bei der Ware um altes Brot, Joghurts, weiches Gemüse und Obst.
Alles wurde beschlagnahmt.
Nachdem sich einer der Zivilpolizisten anscheinend in seiner Position als Beamter und sich in seiner Authorität untergraben sah als einer der Beschuldigten laut mit ihm Diskutierte, packte er ihn grob und lag ihm Handschellen an.

Zwischenzeitlich kam auch noch eine Polizei-Wanne mit 4 weiteren Beamten hinzu und stand minutenlang schweigend vor den Lebensmitteln, als die Zivis die Gegend ableuchtenden.
Es wurden alle 4 in die Wägen gepfercht und für eine Vernehmung in die Wache gefahren.
Sie beleidigten und verspotteten sie ununterbrochen.
Das ganze zog sich noch eine gute Stunde, es wurden Alkoholtests und Fotos zu den Personen gemacht, die Beteiligten verweigerten alle die Aussage.
Ihnen wurde offenbart das sie nun eine Anzeige wegen Diebstahl erwartet.
Am ende durften die 4 Personen einen Fussmarsch zu ihrem Auto antreten.


Die Polizei bestiehlt Alternative um ihre Nahrung.
Sie verurteilen das entwenden von alten Lebensmitteln in Mülltonnen!
Dieser Fall muss öffentlich gemacht werden und benötigt dringende Unterstützung!!
Den Angeklagten könnten wegen dieser lächerlichen, willkürlichen Sache ernste Strafen wegen anderen früheren ,,Delikten,, drohen!!
Antikapitalistische Lebensweisen werden kriminalisiert und verfolgt, bitte helft den Beteiligten, durch Rat und Tat, vorgehensweisen, Vorschlägen, Verbreitungen und Aktionen!! Dieser Fall darf nicht schweigend hingenommen werden, damit würde nur diese kranke Wegwerfgesellschaft bestätigt werden und ist ,,Containerern,, die zukünftig in die selbe Situation kommen nicht geholfen.

Danke!!
Feedbacks, Hilfe, Tips, Unterstützungen bitte dringend an rezisti-nm@Web.de

Quelle: de.indymedia.org

Es ist nicht das erste Mal, das wir von Repression gegen Dumpsterdiver_innen hören, aber dieser Fall ist meiner Meinung nach etwas heftiger, als die, von denen wir zuvor gehört haben.
Deswegen beteiligt euch daran, diesen Fall an die Öffentlichkeit zu bringen und sicher, wenn es nötig sein wird, antirep-Arbeit zu machen.

Auch möchte ich beide Gruppen auf folgendes aufmerksam machen:

Kommt doch vorbei! Wie ihr unter www.foodnotbombs.ch.vu nachlesen könnt, wird das nicht die einzige fnb-Vokü an der frischen Luft sein. Ob es jeden Freitag, jeden zweiten Freitag, jeden zweiten Samstag, immer am gleichen Ort, immer an anderen Orten, an sich abwechselnden Orten etc. sein wird, kann ich noch nicht voraussagen. Aber die Idee ist, möglichst phänomenal in die Saison zu starten.

Und für diejenigen, die nach Strassbourg gehen: kämpft für mich mit, ich halte Stellung!